Gesundheit & Medizin | 01.03.2022

Darmkrebsmonat März

Unter dem Sammelbegriff Darmkrebs versteht man allgemein den Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) sowie den Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom). Diese beiden Tumore sind die häufigsten Krebserkrankungen im Bauchraum. Rund 61.000 Menschen jährlich erkranken in Deutschland daran. Die gute Nachricht: Bei optimaler Therapie ist die große Mehrzahl der Fälle heilbar. Vorausgesetzt, dass verschiedene Fachrichtungen ihre Kompetenz und Erfahrung einbringen, um den Behandlungsprozess abzustimmen. Beim regelmäßig stattfindenden Tumorboard diskutieren wir in der Rotkreuzklinik die Fälle und legen gemeinsam fest, welche individuelle Therapie jeweils möglichst optimal geeignet ist.

Darmkrebs-Vorsorge spielt deshalb eine so große Rolle, weil das Karzinom in der Regel aus einem zunächst gutartigen Polypen entsteht. Diese kann der Gastroenterologe mithilfe einer Spiegelung meist problemlos entfernen. Sobald das 55. Lebensjahr vollendet ist, sollte man eine solche vorsorgliche Darmspiegelung in Anspruch nehmen – auch wenn keine Beschwerden vorliegen. Das Motto des Darmkrebsmonat 2022 lautet deshalb auch „Vorsorge bringt Dich nicht um - Darmkrebs schon!" Die Vorsorge-Kosten übernimmt die Kasse.
Im Falle eines bösartigen Tumors muss fast immer eine Operation erfolgen. Sehr frühe Formen von Dickdarmkrebs können jedoch in Einzelfällen auch endoskopisch, das heißt ohne Operation, behandelt werden. In allen anderen Fällen ist für eine optimale langfristige Überlebenschance – mehr als bei anderen Krebsoperationen – eine exakte Lymphgewebeentfernung (sog. CME) notwendig. Bei den meisten Patienten kann dies heute minimalinvasiv, das heißt ohne großen Bauchschnitt, erfolgen. Bei diesen minimalinvasiven Eingriffen ist allerdings ein sehr hoher Spezialisierungsgrad des Operateurs gefragt.

Liegen bereits Lebermetastasen vor, können diese bei günstiger Lage in einem Eingriff, zusammen mit dem Darmtumor entfernt werden. Größere Operationen an der Leber sollten allerdings nicht gleichzeitig mit der Darmoperation durchgeführt werden. Inzwischen können Patienten nach einer Teilentfernung des Dickdarms – auch mit großem Bauchschnitt – wieder sehr rasch ihre normale Ernährung und Aktivität aufnehmen. Dank einer entsprechenden Schmerz- und Physiotherapie (sog. Fast-Track-Chirurgie) und bei optimalem Verlauf kann ein Patient bereits nach vier bis sechs Tagen normal essen und sich selbst versorgen.

Zur Nachbehandlung muss der entfernte Tumor genau feingeweblich untersucht werden. Stellt der Pathologe Tumorzellen in den Lymphknoten fest, empfehlen wir eine vorsorgliche (adjuvante) Chemotherapie. Studien haben gezeigt, dass dadurch die Chancen auf dauerhafte Heilung deutlich erhöht werden. Neben diesen gesicherten Erkenntnissen halten wir es aber auch für wichtig, dass das gesamte körperliche und geistige Wohlbefinden nach einer Operation und der möglichen Chemotherapie gestärkt wird, um so alle verfügbaren Abwehrkräfte des Körpers gegen die Tumorerkrankung zu mobilisieren. Neben einer Reha-Maßnahme hilft vielen Patienten der Besuch bei einem Psychoonkologen, Sportangebote und/oder Selbsthilfegruppen bei ihrer Rückkehr in den Alltag.

Das interdisziplinäre Expertenteam der Fachbereiche Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie arbeitet eng zusammen, um unseren Patienten eine Behandlung auf dem besten, aktuellen wissenschaftlichen Standard zu bieten. Wir tun alles, damit Sie sich in der schwierigen Phase der Diagnose und Therapie bei uns gut aufgehoben fühlen.

Nehmen Sie bei Fragen oder Terminwünschen einfach unter Telefon 09342/303-5102 oder per Mail Kontakt mit uns auf.

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Autor

Masoud Pahlevansharif

Chefarzt
Allgemein- und Viszeralchirurgie

 

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